Deutschsprachige Katholische Gemeinde (Parish for german speaking catholics)
St.Barbara Church, Republic Street, Valletta.
Heilige Messe um 11.00 Uhr
https://www.virc.at/storage/media/virc/pdf/deutsch/C/C_2OstSo_d.pdf
Nächster Termin: Sonntag 25. Mai 2025
6. Sonntag der Osterzeit C
Erste Lesung Apostelgeschichte 14,21b-27
In jenen Tagen kehrten Paulus und Barnabas nach Lystra, Ikonion und Antiochia zurück.
Sie stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, treu am Glauben festzuhalten; sie
sagten: Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen.
Sie setzten für sie in jeder Gemeinde Älteste ein und empfahlen sie unter Gebet und
Fasten dem Herrn, an den sie nun glaubten.
Nachdem sie durch Pisidien gezogen waren, kamen sie nach Pamphylien, verkündeten in
Perge das Wort und gingen dann nach Attalia hinab. Von dort segelten sie nach
Antiochia, wo man sie für das Werk, das sie nun vollbracht hatten, der Gnade Gottes
übereignet hatte.
Als sie dort angekommen waren, riefen sie die Gemeinde zusammen und berichteten alles,
was Gott mit ihnen zusammen getan und dass er den Heiden die Tür zum Glauben
geöffnet hatte.
Zweite Lesung Offenbarung 21,1-5a
Ich, Johannes, sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und
die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr.
Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel
herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat.
Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den
Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird
bei ihnen sein.
Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine
Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.
Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu.
Evangelium Johannes 13,31-33a.34-35
Als Judas vom Mahl hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn
verherrlicht und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird
auch Gott ihn in sich verherrlichen und er wird ihn bald verherrlichen.
Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ein neues Gebot gebe ich euch:
Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran
werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.
Zum Nachdenken
"Liebt einander; wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben." Liebe ist ein
Urbedürfnis des Menschen. Menschen hungern nach Liebe: sie sehen sich unzählige Filme an, die von
glücklichen oder unglücklichen Liebesschicksalen handeln; sie lesen Liebesgeschichten, hören sich
Liebeslieder an – und spüren doch oft im Innersten, dass es sich dabei nicht um jene Liebe handelt,
die ihre tiefsten Sehnsüchte stillen kann. Wirkliche, echte Liebe hat ihren Ursprung – ob den
Menschen bewusst oder nicht – immer in Gott. Urbild und Modell für jene Liebe, von der Jesus
spricht, ist immer die Liebe vom "Vater" zum "Sohn".
Was ist das für eine Liebe, die sich scheinbar so von unseren gängigen Liebesvorstellungen
unterscheidet? Ihr Hauptmerkmal ist ihre Maßlosigkeit und Grenzenlosigkeit. In ihr und durch sie
dürfen wir erfahren, dass wir ursprünglich gut sind und dass Gott immer und vorbehaltlos mit uns ist.
Wer sich aber von Gott vorbehaltlos angenommen und aufgenommen erlebt, wem Schwächen und
Fehler nicht kleinlich aufgerechnet werden, wer Gnade und Vergebung ganzmenschlich erfährt, den
drängt es, dieses Geschenk Gottes mit anderen zu teilen. Damit wird die göttliche "Gabe" zur
menschlichen "Aufgabe", wird diese Art von Liebe, über alle Ethik und allen Humanismus hinaus,
zum Erkennungszeichen der Jüngerinnen und Jünger Jesu.
Liebe hat zwei Arme, sagt man – der eine umfasst Gott, der andere den Mitmenschen. Das ist auch
die Weise, in der Liebe konkret wird – nicht durch rationale Spekulation, gelehrte Rede und
komplizierte Theorie, sondern nur durch die ganzmenschliche (Verstand und Gefühl umfassende)
Erfahrung, wo suchenden Menschen in der Erfahrung von Güte, Freiheit, Glück, Menschlichkeit... der
Blick für den Himmel offen gehalten wird, wo sie darin ein kleines Stück "Himmel auf Erden"
erleben.
Trotzdem erleben wir, dass Leben, wenn auch getragen von dieser göttlichen Liebe, nicht einfach ist.
Die Lesungen wissen um die Drangsale, Verzweiflung, Trauer, Mühsal und Angst, die unser Leben
tagtäglich mitbestimmen. Doch wenn die grenzenlose Liebe Gottes tragender Grund des Daseins ist,
erhalten auch die negativen Erfahrungen unseres Lebens eine neue Dimension. Denn wir dürfen alles,
aber auch wirklich alles, was in unserem Leben schief läuft, der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen;
nichts, was von seiner unendlichen Liebe umfangen wird, kann endgültig scheitern! Wo wir lieben,
sind wir unsterblich. Ist das nicht ein wirklich erlösender, befreiender Aspekt der Auferstehung